Mit Grausen denke ich noch an die früheren Pizzaabende. Da gab es Pizza von Backblech, ganz dicker Teig, belegt mit Dosen-Champignons, Pepperoni und Billigschinken. Wenn es hieß, kommt doch auf eine Pizza zu uns, hatte ich eine Menge Ausreden drauf. Ich fand diese Form von Pizza einfach gruslig. Pizza von Lieferservice ist für mich auch keine Alternative. Ich meine immer den pappigen Karton zu schmecken und die Pizzen sind schnell so laff und lätschig. TK-Pizza wäre eine Option – aber hey – außer die von Alberto mag ich ehrlich keine. Also Ehrgeiz geweckt – es muss doch möglich sein – die perfekte Pizza zu Hause zu backen.
In meinem Kopf stellte ich mir eine Pizza vor, die hauchdünn und knusprig ist – und nicht nur am Rand, sondern auch in der Mitte. Ich esse nämlich gerne meine Pizza aus der Hand und mich nervt es, wenn dann langsam der ganze Belag runterrutscht, weil die Pizza zu weich ist.
Nach einigem googlen habe ich dann ein Rezept gefunden, welches für mich ganz schlüssig war und ich mit großem Erfolg ausprobiert habe. Jede Reproduktion hat zum gleichen perfektem Ergebnis geführt. YES!
Rezept der perfekte Pizzateig
Teig reicht locker für 3 Pizzen a ca. 32cm Größe und für bis zu 6 Personen (je nach Hunger)
Für den Teig:
400g Mehl 405
200g Hartweizengrieß
350ml lauwarmes Wasser
1/2 Würfel frische Hefe
Salz und ein bisschen Zucker
Für den Belag:
Tomatensauce (entweder selbstgekocht – meine kocht mit Pizzakräutern, Knoblauch, Dosentomaten und einigen frischen, Zwiebeln, Rotwein, Tomatenmark ca. 3h) oder nehmt passierte Tomaten aus dem Softpack, die ihr noch mit Oregano, Knoblauch etc. würzig abschmeckt.
Nach Wunsch Schinken, Tunfisch, Zwiebeln, Salami, Meeresfrüchte…..
geriebener Pizzakäse und Mozzarella
Auf unserem Bild gab es eine Pizza, bestehend aus selbst gemachter Tomatensauce, Tunfisch in Öl aus der Dose, roten Zwiebeln, Pizzakäse und Mozzarella
So gehts:
Ein bisschen Wasser mit der zerkrümelten Hefe und etwas Zucker und 3 EL Mehl verrühren und kurz gären lassen (es sollen sich Blasen bilden). Anschließend das restliche Mehl, Wasser, Gries und Salz dazugeben und kräftig kneten (geht prima mit der Hand). Dann den Teig mit Folie und einem warmen, nassen Handtuch abdecken und eine gute Stunde gehen lassen. Danach den Teig wieder kneten und noch einmal gehen lassen.
Den Backofen (Ober-Unterhitze) auf die höchste Stufe mind. 15-30 Minuten aufheizen. Den Teig dritteln und ausrollen. Wir haben ein Pizzablech
, in welches ich ein bisschen Gries reinstreue – der Gries in der Form hilft ebenso wie im Teig – dass die Pizza megaknusprig wird.
Danach steche ich mit der Gabel ein paar Mal in den Teig. Als Backform haben wir ein rundes, beschichtetes Pizzablech. Wie die Pizza auf dem normalen Blech wird, weiß ich nicht. Aber die Anschaffung solch eines Bleches lohnt sich, kostet ja nicht viel.
Dann wird die Pizza mit Sauce bestrichen (nicht zu dick) und nach Wunsch belegt. Unsere Pizza kommt dann für ca. 7-10 Minuten in den Ofen und dann..ja dann ist sie so perfekt. Auch als reine Pizza Napoli oder Margarita ein echter Genuss.
Der Teig gelingt immer und ist abgesehen von den Ruhezeiten schnell und einfach erstellt.
Wir haben mit Freunden den Hardcore-Pizzatest gemacht und sie ist sowohl bei den Eltern als auch bei den Kiddies (die fleissig beim Backen geholfen haben) großartig angekommen.
Wenn wir Teig übrig haben, frieren wir diesen ein. Wenn wir Lust auf Pizza haben, ist der Teig schnell aus der Tiefkühle geholt und in ca. 1h aufgetaut. Die Pizza wird genauso knusprig.
Die restliche Sauce ist toll für Spagetti oder wird in kleinen Portionsbeutelchen ebenso eingefroren. Die Grundzutaten für eine Pizza habe ich immer im Haus. Es lohnt also gleich mehr Teig zu machen und einzufrieren.