Nachdem wir letzte Woche so eine wunderbare französische Landpastete in der Weinstube Garage genossen haben (siehe Foto http://food.wetravel24.de/2013/09/04/weinstube-garage-damaschkestrase-charlottenburg/), dachte ich mir so, na, dass kann ich doch auch.
Also habe ich diverse Kochbücher und Internet-Rezeptsammlungen zu Rate gezogen und natürlich kein Rezept gefunden bzw. ein Bild, welches der Fleischpastete entsprach, die wir gegessen haben. Nun gut. Leider scheiterte ich dann auch so ein bisschen an den Zutaten. Wo zum Himmel soll ich Schweineleber herbekommen? Wohl kaum beim türkischen Metzger hier um die Ecke. Und wenn es schon wenige echte selbstbackende Bäcker gibt, dann ist es mit der Dichte der Fleischer oder Metzger auch nicht besser bestellt. Zumindest nicht hier im Wrangelkiez. Gut, dieses Schweineleberproblem lässt sich bestimmt noch im Real lösen. Die nächste komplexe Zutat war dann Pökelsalz oder Salzlake. Pökelsalz? Also Pökelsalz soll dazu dienen, dass Wurstwaren schön rosa bleiben. Aber wo kaufen? Auch hier bräuchte man einen Fleischer seines Vertrauens oder bestellt das Pökelsalz im Internet. Gerne im 25KG Säckchen. Also auch keine echte Option – geplant war für ein Abendessen mit Freunden kommenden Samstag und als Vorspeise eine Pastete und nicht gleich den Aufbau eines Pastetenimperiums. Wobei, wenn die Fleischpastete schmeckt – warum nicht. Salzlake brachte mich auch dazu zu googlen. Auch hier wird als Basis Pökelsalz empfohlen. Also wieder nix. Aber um die Pate, Pastete oder Mousse schön rosa zu bekommen, kann man auch Grenandinesirup verwenden und den habe ich wenigsten. Einige Rezepte verzichteten dann auf Pökelsalz. Also habe ich mich am Ende für ein Rezept aus dem französischen Kochbuch Vive la France entschieden. Hier gab es ein Rezept für eine Bauernterrine, die allerdings gerne Pastetengewürz in der Rezeptur wollte. Aber was zum Geier ist Pastetengewürz? Auch hier konnte mir google weiterhelfen. Da hatte ich dann die Möglichkeit dieses aus diversen Gewürzen selbst (Auszug aus Wiki: Eine beispielhafte Zusammensetzung ist: 15 Teile weißer Pfeffer, fünf Teile Piment, zwei Teile Muskatblüte und je ein Teil Gewürznelke, Lorbeer, Majoran, Muskatnuss, Rosmarin, Salbei und Zimt. Alle Zutaten werden fein gemahlen vermischt). herzustellen. Oder alternativ kaufen. Aber wo – im Internet fand ich den Kauf einer Gewürzmischung wegen den Versandkosten keine echte Option. Da hätte dann der Versand mehr als das Gewürz gekostet. Also googlen nach Gewürzläden in Berlin. Ich habe auch welche gefunden – unter anderem in der Markthalle am Marheinekeplatz. Also Samstag früh los zur Marheineke-Markthalle. Leider scheiterte dieses an der Ermangelung an Parkplätzen. Also es wird einem echt schwergemacht.
Die Rettung war dann gestern die Galeria Kaufhof am Alexanderplatz. Da ich sowieso gerade um die Ecke beruflich zu tun hatte, bestens. Ich war geflasht! Da ich lange nicht mehr in der Lebensmittelabteilung gewesen bin, wusste ich nichts von dem Umbau. Dieser ist ausgesprochen gelungen. Ich würde sagen, eine Mini KaDeWe. Richtig schick, elegant und so verführerisch. Da gibt es Stände mit wohlriechendem Brot, Macarons, Quiches, Wurstwaren wie z.B. Lardo oder Wildpasteten, französischer Käse, schönes Gemüse, Regale voller Marmeladen, Chutneys, BBQ-Soßen, Wein, Spirituosen, Schlemmermeyer (der auch Leberkäse zum selbst backen anbietet) und Gewürze. Eine tolle Auswahl exotischer Gewürze wird geboten. Natürlich nicht preiswert, da dann doch eher von Alfons Schuhbeck oder von der Eigenmarke. Da wanderte dann natürlich auch Kubebenpfeffer ( in den Einkaufskorb. Wie auch immer – ich habe mein Pastetengewürz bekommen und zu einem Preis, dann hätte ich doch auch online shoppen können. Mist.
Kurze Rede…die Lebensmittelabteilung von der Galeria Kaufhof am Alexanderplatz ist Top. Alles einen Zacken teurer aber dafür mit schöner Auswahl. Reicht natürlich nicht an das KaDeWe – ist aber wenigsten Tourifreie-Zone.
Nachdem ich dort auch die anderen Zutaten für die französische Bauernterrine bekommen habe, haben wir gestern Abend fleißig gehäckselt (wir haben keinen Fleischwolf) und dem Rezept entsprechend die Mischung über Nacht mit den Gewürzen, Wein und Calvados durchziehen lassen. Heute wurde die Mischung mit Sahne und Ei vermischt und ist husch husch für 1,5h im Wasserbad in den Ofen gewandert. Jetzt ist sie fertig und darf bis Samstag durchziehen. Bin gespannt.
Wer wissen will was es noch an unserem französischen Abend gibt:
Französische Bauernterrine mit karamellisierten Calvadosapfel und Baguette
Salat mit der Variation von der Wachtel (Bust, Keule vielleicht auch Ei) oder mit Ziegenkäse – falls uns der Einkauf der Wachtel ebenfalls vor solche Probleme stellt
5h geschmorte Ochsenbäckchen (gibt es immer im Frischeparadies Lindenberg – das Pastetengewürz wahrscheinlich auch und vermutlich auch das Pökelsalz :-)) vermutlich mit einem klassischen Kartoffelgratin und als Dessert – der Klassiker – Mousse au chocolate
Rezepte wie immer auf Anfrage…