gute Laugenstangen in Berlin zu kaufen ist nicht sehr einfach. Wie komplex das mit Brezeln ist, hatte ich ja schon berichtet (mein Tipp Brezelcompany oder Brezelbar). Da ich so oder so super gerne Brot backe, habe ich beschlossen, warum nicht Laugenstangen backen. Im Internet habe ich einen sehr schönen Blog gefunden, der ein für mich schlüssiges Rezept für Laugenstangen gelistet hat.
Grundsätzlich backe ich mein Brot ohne Rührgerät oder Küchenmaschine – wobei ich eine mit zwei Beinen haben – meine ThomasAid – die mir aber heute nicht zur Verfügung stand. Abgesehen davon, finde ich merkt man am besten ob die Konsistenz stimmt, wenn man von Hand knetet. Wenn der Teig nicht mehr am Schüsselrand und an den Fingern klebt, glatt und geschmeidig ist, dann passt er. Da ich Brot nie nach Rezept backe sondern immer nach Lust und Laune (und auch keine Küchenwaage habe) war es ein kleines Abenteuer mich genau an ein Rezept zu halten. Mein Ziel war, die Stangen sollen wie auf dem Bild des Bloges auseshen und natürlich, natürlich obergeil schmecken.
Rezept Laugensstangen
für ca. 6-7 Laugenstangen
500 g Mehl, Type 550
1/2 frische Hefe
11 g Salz
1 TL Zucker
250 ml kaltes Wasser
40 g weiche Butter
3 EL Haushaltsnatron
Wasser
grobes Meersalz, Kümmel oder Käse zum Bestreuen
So geht’s
Wie im Rezept angegeben, habe ich das Mehl in eine Schüssel gegeben (mein Tipp – große Metallschüssel – lässt sich später besser reinigen und man hat Platz zum kneten). Etwas Wasser und die zerkrümelte Hefe mit Zucker in einer Mulde verrührt bis sich Bläschen gebildet haben. Nach ca. 15min mit dem restlichen Wasser, der Butter und dem Salz zu einem glatten Teig kneten. Ich decke die Schüssel immer mit Folie und einem feuchtem, warmen Geschirrtuch ab und lass den Teig – wenn’s schneller gehen soll – auf der Heizung gehen und sein Volumen verdoppeln. Das braucht ca. 1h. Nachdem der Teig sich verdoppelt hat, habe ich Stangen geformt und diese nochmals zugedeckt 30min gehen lassen. In einem großen Topf habe ich ca. 3 Liter Wasser mit 3 EL Natron (gibt es in jeder Drogerie von Kaisers – ist übrigens auch super zum reinigen von Fugen, angebrannten Töpfen oder bei Hülsenfrüchten) auf 80c erhitzt.
Da ich eine Induktionsplatte habe, kann ich das natürlich so genau einstellen. Für den normalen Herd – das Wasser soll nicht kochen.
Anschließend die Stangen ca. 20 sec darin schwimmen lassen und danach auf ein Backblech geben. Sie sind sehr weich, wenn sie aus dem Wasser kommen – also nicht wundern. Ist richtig so. Die Stangen mit einem scharfen Messer schräg einschneiden – so bekommen sie ihr typischen Aussehen und mit groben Salz bestreuen. Dann bei 180c Umluft für ca. 15-20min backen. Wenn sie schön goldbraun sind, rausnehmen und abkühlen lassen. Man kann auch auf die Unterseite mit dem Fingerknöchel klopfen, wenn es hohl klingt, dann sind sie fertig.
Laugenstangen schmecken wunderbar nur mit Butter, selbst gemachten Fleischsalat oder natürlich mit meinem heißgeliebten Obazda.
Zum Geschmack: Ich würde beim nächsten Mal ein bisschen mehr Natron nehmen, der ganz typische Laugengeschmack hat mir ein bisschen gefehlt, aber per se und grundsätzlich, sehr knusprig außen, innen fluffig – sehr lecker. Gibt es bei uns wieder. Ich würde aber die doppelte Menge machen und dann einfrieren.
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