Samstag beschlossen wir auf den Wochenmarkt am Ostbahnhof in Berlin-Friedrichshain zu gehen. Lt. einer Webseite soll dieser jeden Samstag stattfinden. Ergänzen wollten wir den Einkauf in der Lebensmittelabteilung von Galeria Kaufhof.
Tja, war wohl nichts. Auf dem Platz vor dem Kaufhof standen nur ein paar einsame Büdchen rum, die wirklich zauberhafte Kleidung aus Dralon und Polyester angeboten haben. Ich bin sicher, ich hätte in dem Dralonhöschen und dem rot-schwarz gemusterten Pullover mit hübschen Lurexfäden schier entzückend ausgesehen, aber nein danke nicht heute (oder morgen oder in 10 Jahren). Leider gab es keine Stände, an denen wir gehofft zu hatten Käse, Eier und Gemüse zu kaufen. Schade. Ich meine wirklich keine. Nun gut, also ab in die Lebensmittelabteilung von Kaufhof. HAH!
Für mich ist Kaufhof ein Kaufhaus mit einer gehobenen Lebensmittelabteilung. Die Abteilung am Alex ist wirklich toll und ich gehe bei Galeria Kaufhof davon aus, dort bekomme ich z.B. frischen Lachs und Flusskrebse (keine frischen Krebse, aber die aus dem Päckchen). So ich in meiner jugendliche Naivität.
Aber die Realität sieht dort leider ganz anders aus…LEERE REGALE!
Ganz ehrlich – so habe ich mir das zu DDR-Zeiten vorgestellt. Es ist kein Scherz, die Regale waren halb leer. Wäre es der Abend vor den Weihnachts-Feiertagen, ok, aber Samstag früh um 11:00? Dass es keinen frischen Fisch gibt, auch ok…aber alles andere gab es auch nicht. Die Wurstregale halb leer und einen Teil der Produkte auch noch mit Rabatt, da diese in 5 Tagen ablaufen. Das ist ja per se in Ordnung, zeigt aber auch, dass sie nicht davon ausgehen, dass ansonsten jemand was kauft. Egal wohin wir geschaut haben, halb leer. Traurig….
Den Fisch und die Flusskrebse haben wir dann beim Renter- Kaisers unweit vom Moritzplatz gekauft. Er ist zwar nicht wirklich günstig, aber dort bekommt man immer eine kleine Auswahl frischen Fisch und die Fleischtheke hat es gutes Angebot. Besonders nett ist dort der Metzgermeister, der einem gleich einen kleinen Tipp zur Zubereitung gibt.
Kurz noch eine Erklärung wieso wir ihn den Rentner-Kaisers nennen, zum einen – die Einkaufswagen haben eine Lupenfunktion angebracht, zum anderen ist dort die Dichte von Rollatoren und Gehhilfe ungemein hoch. Wir haben auch dort schon radikale Rentner getroffen, die uns mit ihrer Gehhilfe gedroht oder uns aus dem Weg geschubst haben 🙂 Ob wir auch so werden?
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich vor kurzem mit dem Versuch den Wochenmarkt im Nikolaivierel in Mitte an einem Mittwoch zu besuchen. Auch wenn ich jeden Pflasterstein umgedreht habe, kein Wochenmarkt 🙁