Jedes Jahr stellt sich uns die gleiche Frage – was kochen wir an Weihnachten. Definitiv keinen Kartoffelsalat mit Würstchen und sicherlich auch keinen Karpfen Blau. Oft gibt es Fondue. Aber jedes zweite Jahr gewinnt ein gesetztes Menü. Eigentlich wollte ich dieses Jahr wieder eine Pute machen, stellte aber auf Basis eines älteren Posts fest, uii die gab es ja schon Weihnachten 2013. Bei Menüs ist mir wichtig (abgesehen die Rücksicht auf Allergien, Unverträglichkeiten und Sachen die man gar nicht essen mag), dass der Aufbau eines Menüs stimmig ist. Das heißt
wir gehen kulinarisch in eine Richtung – also nicht zur Vorspeise was Thailändisches, zum Hauptgang Italienisch usw. – und wir versuchen z.B. wenn es Fisch im Hauptgang gibt, nicht Fisch in der Vorspeise anzubieten. Auch soll sich das Menü im Geschmack aufbauen. D.h. Fisch im Hauptgang, dann nicht eine fiese Aioli in der Vorspeise – den Fisch soll man ja noch schmecken. Nett finde ich auch wenn der Hauptgang nicht ein kalter Salat ist. Dann möchten wir nicht die ganze Zeit in der Küche stehen. Also sollte man Teile des Menüs gut vorbereiten können. Man kann sagen, wir machen uns echt viele Gedanken darum. Viel zu berücksichtigen…
Also haben wir gegrübelt und uns für folgendes Menü entschieden:
Da wir zum Hauptgang ein Wildgulasch machen möchten – also was recht klassisches, haben wir die anderen Speisen drumherum überlegt.
Als Vorspeise wird ein es klassisches Rinder-Carpaccio mit ein wenig Ruccola, schönem Olivenöl und Parmesanspänen geben. Dazu backen wir dann wieder ein schönes frisches Brot. Derzeit tendiere ich noch zu einem Ciabatta.
Als Zwischengang bieten wir ein Topinambursüppchen im Glas an. Vielleicht mit einer Jakobsmuschel – vielleicht auch nur mit einem knusprigen Serrano-Chip. Topinambur bekommt man nicht überall – aber einer der Gemüsehändler in der Markthalle IX hat immer welche im Angebot. Das Süppchen verfeinern wir mit etwas Sahne, Noilly Prat und Weißwein. Sehr köstlich. Toll vorzubereiten. Sieht in einem Weckglas auch chic aus.
Danach folgt ein Wildschweingulasch mit selbst gemachten Spätzle und frischem Rotkohl, pochierte Birne und Preiselbeeren. Das Gulasch haben wir vergangen Freitag auf dem Wildhof Müncheberg gekauft. Dazu werden wir aber nochmals einen gesonderten Beitrag erstellen.
Bei dem Gulasch finde ich toll, dass es im Vorfeld zubereitet werden kann (schön in Rotwein und mit getrockneten Pilzen für viel Geschmack geschmort) und danach nur noch erwärmt werden muss. Der Rotkohl freut sich auch darüber, noch einen Tag ziehen zu dürfen. Vorbereitete Spätzle haue ich nur noch 1 Minute in’s kochende Wasser oder röste sie in der Pfanne an. Klingt easy, ist easy.
Das Dessert ist wie jedes Weihnachten gesetzt. Vanilleeis mit selbst gemachter Schokosauce von K. Immer wieder lecker.
Was mir an dem Menü gefällt, es baut sich geschmacklich auf, ist gut vorzubereiten und wenn was übrigbleibt (freu) schmeckt es am nächsten Tag fast noch besser. Suppe und Gulasch lassen sich auch toll einfrieren. Es ist – aus meiner Sicht – klassisch, dennoch elegant. Der Aufwand hält sich in Grenzen und ich habe viel Zeit für die Gäste.