Armenius Markthalle in Moabit

historische Armeniusmarkthalle in Moabit in Berlin

historische Armeniusmarkthalle in Moabit in Berlin

wie wir bereits berichtet haben, empfinden wir zum Teil den Kauf von Lebensmittel – und ich rede nicht von Feinkost – in Berlin als sehr teuer. Vor kurzem waren wir in München auf dem Viktualienmarkt und sowohl Bio-Fleisch als auch Käse waren deutlich günstiger als bei uns. Dabei heißt es doch immer, München sei bei den Lebenshaltungskosten so viel teurer als Berlin. Sehe ich ein bisschen anders. Aber vielleicht sind die Preise in Berlin Hot-Spot Preise? Vielleicht kostet es einfach mehr in Kreuzberg, Schöneberg oder Mitte Lebensmittel zu kaufen?

Also haben wir uns Freitag einen Feldversuch gestartet und sind zum Einkaufen in die Armeniusmarkthalle nach Moabit gefahren. 1891 wurde die Arminiusmarkthalle als 10. Berliner Markthalle in Berlin Mitte/Moabit eröffnet. Über die Grenzen von Berlin hinaus bekannt wurde sie durch die Fernsehserie „Drei Damen vom Grill“ aus den 80zigern mit Brigitte Mira. Nach einer umfassenden Renovierung 2010 bietet die Halle ein gelungenes Konzept von Gastronomie, Feinkost und Lebensmittel des alltäglichen Lebens wie Fleisch, Wurst, Käse, Blumen und einen Norma. Da die Markthalle zu unserem Einkauf noch recht leer war, konnten wir das Angebot in Ruhe in Augenschein nehmen und entspannt einkaufen. Architektonisch ist die Halle mit der Deckenkonstruktion ein echter Hingucker. So soll es sein 🙂

Fleischerei Hoffmann

Der erste Weg führte uns zu dem Fleisch & Wurststand Fleischerei Hoffmann. Das Angebot umfasst eine große und appetitliche Auswahl an Fleisch und Wurst. Nett auch das kleine Berliner Imbissangebot wie Buletten und Bockwurst oder Leberkäse. Im Einkaufskörbchen landete dann auch ganz schnell je 100g Fenchelsalami, Gelbwurst und Berliner roher Schinken…für gerade mal 5,30…das ist exakt die gleiche Summe, welche wir letzte Woche für 100g rohen Schinken bei Bio Lüske in Kreuzberg bezahlt haben. Ein erster Hinweis? In nicht gehypten Vierteln lebt es sich preiswerter? Kurz zur Qualität – in beiden Fällen ausgezeichnet. Übrigens – die Fleischerei Hoffmann ist eine Neulandfleischerei und achtet ebenfalls auf beste Qualität – also woher der eklatante Preisunterschied? Schauen wir mal weiter…

Geflügel-Oase Bischoff

Der nächste Einkaufsstop führte zur Geflügel-Oase Bischoff. Was sahen unseren erfreuten Augen? Wachtel, Puten, Enten, Gänsefleisch und WILD!!!! Eine wirklich wunderbare Auswahl zu sehr guten Preisen. Viele der angebotenen Produkte stammen aus dem Berliner Umland und den heimischen Wäldern – sehr gut. Und die Preise! Normalerweise zahlen wir locker 10-15€ mehr für einen Wild-TK-Rücken am Knochen. Unglaublich. Exoten wie Strauss oder Antilope werden auch angeboten. Unsere Hühnerbrust, die wir zu Hause nach einem indischen Rezept zubereitet haben war auf jeden Fall saulecker (wobei der Begriff saulecker hier natürlich ein wenig absurd ist). Ein kleines Imbissangebot gibt es natürlich auch.

Kartoffel Krüger

Als nächstes haben wir uns dem Gemüsekauf gewidmet – Kartoffel Krüger. Wie erfrischend – endlich mal wieder ein echtes Berliner Original zu treffen. Der Begriff mit Herz & Schnauze ist hier definitiv angebracht. Die Auswahl ist mehr als ausreichend. Von Koriander über frische, knackige Salatgurken zu ganz dicken Pflaumen und geschmackvollen Tomaten – alles da. Auch mit dem Eierkauf waren wir sehr zufrieden.

Käse Ecke 

Leider hatten wir noch jede Menge Käse von unserem Einkauf letzte Woche auf dem Winterfeldmarkt zu Hause. Also blieb es einem Schaufensterbummel bei der Käse Ecke. Aber auch hier hat uns das Angebot sehr beeindruckt. Ziegenbutter, Käse aus allen Herren Ländern und z.B. ein Tiroler Bergkäse für 1,99 / 100g. Super. Also, beim Beitrag über den Ökokorb Brodowin habe ich ja schon mein Erstaunen zum Ausdruck gebracht, wie günstig ich den Biokäse aus dem Umland im Verhältnis zu den angebotenen Käse in der Markthalle in Kreuzberg finde. Geht also doch. Also zahlen wir Hippsterpreise? Oder Phantasiepreise?

In der Markthalle – auch Zunfthalle genannt – gibt es weitere Wurst und Käsestände – alle sehr ansprechend. Das Fischangebot war an diesem Freitag sehr übersichtlich. Also können wir dazu recht wenig sagen.

Zuletzt hat der Rundgang uns zum gastronomischen Bereich der Markthalle geführt. Hier ist das Konzept so, dass es nicht einfach Foodstände mit ein paar Bierbänken gibt, sondern kleine gastronomische Einrichtungen. D.h. jeder der Betriebe wie z.B. Pignut BBQ hat seine eigene gestaltete Einrichtung (hier gibt es u.a. das Trendgericht Pulled Pork), Rosa Lisbert bietet französische Leckereien wie Flammkuchen, aber auch Schnecken und anderes Feines an. Beim Fischladen alles was das Herz rund um Fisch begehrt. Von Räucherwaren bis hin zum köstlich gebratenen Thunfisch.  Bei Alemantri und Vini Weine, Weinberatung und eine Trattoriaküche. Sehr gelungen.

Aber genug geschrieben – am besten selber mal hingehen und fein und preiswert einkaufen.

Hier ein paar Impressionen

Auswahl von verschiedenen Ständen in der Armeniusmarkthalle in Berlin Moabit

Auswahl von verschiedenen Ständen in der Armeniusmarkthalle in Berlin Moabit

wunderbarer Wild und Geflügelstand in der Armeniushalle Berlin Moabit

wunderbarer Wild und Geflügelstand in der Armeniushalle Berlin Moabit

einer der schönen Tresen in der Armeniushalle in Berlin Monabit

einer der schönen Tresen in der Armeniushalle in Berlin Moabit

Aber noch ganz kurz zurück zu den Preisen. Natürlich ist ein Besuch noch nicht ausreichend um zu entscheiden, ob es ja nach Bezirk solch eklatanten Preisunterschiede gibt, aber wir bleiben dran. Es gibt noch ein paar Markthallen (Reinickendorf und Marheinickehalle) und diverse Wochenmärkte zu erkunden. Wir foodhunten weiter…

Arminiusmarkthalle . Arminiusstrasse 2-4
D-10551 Berlin-Tiergarten-Moabit

ÖFFNUNGSZEITEN
Öffnungszeiten Gastronomie
Montag -Samstag 12:00- 22:00 Uhr
Küchenschluss 21 Uhr
Allgemeine Öffnungszeiten
Montag bis Samstag 08:00 bis 22:00 Uhr
Lebensmittel
Montag – Freitag 8/10:00- 20 Uhr
Sa                       8/10:00-18 Uhr

 

 

Brezelbacken zu Hause

selbstgebackene Brezel vom foodhunter-berlin.de

selbstgebackene Brezel vom foodhunter-berlin.de

ja, die einen hat das WM-Fieber gepackt, die anderen das Brezelbackfieber. Nachdem ich ja immer über die schlechte Qualität der Brezen in Berlin meckere – außer man geht zur Brezelcompany oder aber zur Brezelbar – haben wir beschlossen, einfach mal Brezeln zu backen.

Problem: eine Laugenbrezel muss im Natronbad kurz schwimmen. Da dies eine richtig ätzende Lauge ist und wer mich kennt, ist klar – hier ist echte Gefahr im Verzug. TB sah uns schon mit Höchstgeschwindigkeit in’s Krankenhaus rasen um die Verätzungen zu behandeln. Aber Dank google, habe ich ein Rezept gefunden, welches normalen Haushaltsnatron verwendet.

Aber erst noch gab es die Qual der Wahl – soll es eine schwäbische Brezel werden oder eine bayrische Brezen? Diese unterscheiden sich so zu sagen im Knuspergestänge. Die schwäbischen sind da ganz knusprig und die bayrischen legen mehr Wert auf die Fluffigkeit – also ich würde es mal so interpretieren.

Am Ende hat mein handwerkliches Geschick entschieden. Es wurde eine bayrische, weil ich die Form nicht so filigran hinbekommen habe. Auch folgte ich dem Rezept und habe das Salz nach dem Backen versucht auf die Brezel zu bringen, war natürlich Blödsinn – das fällt natürlich runter. Dadurch wirkt die Brezel ein bisschen nackig. 9 kleine Brezeln sind es dann geworden. Aufwand – Teig kneten 5 min. Ruhepause für den Teig 30min, Brezel formen – nach geschick – ca. 10min, Brezel kochen, 5min, Brezel backen 18min.

Auch hat sie nicht die schön Bräune wie von den gekauften. Aber ich denke das liegt am Haushaltsnatron versus dem fiesen, welches die Bäcker verwenden.

Geschmacklich eigentlich echt lecker – und wie oben auf dem Bild zu sehen, mit einem hausgemachten Obazda eine echter Genuss.  Ah gell, des war a Gaudi.

Schwäbische Bäckerei in der neuen Bahnhofstraße in Friedrichshain

als wir am Samstag auf dem Weg zum Kaufland am Ostkreuz waren, entdeckten wir beim vorbeifahren, dass es dort eine schwäbische Bäckerei gibt. Da hüpft ja erst einmal aus Prinzip mein Herz. Als Kind vom Bodensee wächst man mit einer großen Vielfalt von feinsten Backwaren auf. Eine Brezel gehört dabei genauso zum Frühstückstisch, wie eine Seele, Knauzen oder Wecken. Bei welchem heimischen Bäcker diese dann gekauft werden müssen, kann trefflich auf höchstem Niveau gestritten werden. Aber wie auch immer – die Backwaren sind frisch und nicht aufgebacken oder China-Rohlinge. Das würde der Schwabe niemals, niemals akzeptieren.

Also nach unserem Wochenendeinkauf schnell verkehrswidrig geparkt und ab in die kleine Bäckerei – schon das Schild von draussen versprach feines Brezeln, Seelen, badisches Brot…jummy (was eine Seele

Schwäbische Seele selbergebacken

Schwäbische Seele selbergebacken

ist haben wir übrigens in unserem Beitrag über die Brezelbar beschrieben. Diese machen wir eigentlich immer selber – mittlerweile sehr, sehr gerne, wobei Kitcheaid Thomas mittlerweile der beste Teigkneter und genau weiß, wann der Teig in sein Ruhepäuschen muss.

Egal…also rein und dann was geht in’s Körbchen gepackt. Sesambrötchen, Seelen, Brezeln, Doppelbrötchen…schnell war die Tüte voll und die Vorfreude auf ein leckeres Frühstück gestiegen.

Schwäbische Backwaren

Schwäbische Backwaren aus der schwäbischen Bäckerei in der neuen Bahnhofsstraße in Friedrichshains

Die Bedienung an sich war sehr freundlich. Auf meine Frage, ob die Brezeln selbst gebacken werden, meinte sie, sie hätten 5 Filialen und eine Bäckerei in Mitte. Jeden morgen würden die frisch gebacken Backwaren angeliefert werden.

Was Brezen & Seelen betrifft, halte ich mich ja für eine der härtesten Kritikerin von Gottes Hand erwählt (gebe zu ist übertrieben) – aber auf Grund des jahrelangen Essens dieser Backwaren, schon irgendwie, gell). Die Brötchen waren alle insgesamt sehr gut. Die Seelen schon ein bisschen weich – ergibt sich aber, wenn sie nicht gerade frisch aus dem Ofen kommen. Sie waren sehr gut, aber unsere finden wir etwas würziger und knuspriger. Aber wer keine Seelen selbst backen kann oder eine geheime Quelle hat (es gibt eine schäbische Bäckerei in der Güntzelstraße, welche Dinkelseelen im Angebot hat) können diese Seelen sehr empfohlen werden (und sehr lecker mit Bergkäse und Schwarzwälder-Schinken kurz im Ofen gebacken).

Die Brezeln empfanden wir als Enttäuschung. Von der Konsistenz waren sie durchaus prima, aber leider haben sie zu lange im Natronbad gelegen und daher waren sie bitter. Auch ein herzhafter Leberwurstbelag konnte diese nicht sooo leichte Bitterkeit, die ansonsten ja von einem Laugengebäck gewünscht ist,  übertünchen. Auch ein aufbacken am nächsten Tag vermochte diese Bitterkeit nicht zu vermindern. Schade, Schade. Daher ganz viele Punkte Abzug. Mein Tipp: lieber Brezeln bei der Brezelcompany oder aber Brezelbar kaufen. Aber der Rest ist zu empfehlen.

Zum Preis: googelt man nach der Bäckerei, empört sich eine Kundin über die hohen Preise (typisch Schwaben – die müssen immer alles übertreiben – wird da gemeckert – dann soll die Olle doch mal in die Markthalle gehen, dann weiß sie was echt teuer ist). Wir fanden für die ganzen Backwaren, die nicht aus China oder Polen kommen, mit 5,20€ angemessen. z.B. ist so eine Seele in Deutschland eine eigenständige Mahlzeit. Mit Butter zum Frühstück und mit Schinken und Käse als ein sehr leckeres Vesper.

Die schwäbische Bäckerei ist zu finden

Neue Bahnhofstraße 8 in Friedrichshain.

 

 

Brezel-Company-Berlin Neukölln

ich behaupte wir süddeutschen haben ein Gen, welches uns eine native Liebe zu Brezeln und Co. gewährt. Will sagen, der Drang auf die Suche nach der perfekten Brezel zu gehen, ist groß. Darüber habe ich ja bereits in meinem Beitrag zur Brezelbar geschrieben.

Nachdem TB und ich ganz viel Appetit auf einen Obazda hatten – (Obazda ist eine bayrische Spezialität, welche aus Camembert, Butter, Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Kümmel und wahlweise bisschen Quark, Frischkäse, Schlückchen Bier, Schnaps besteht, gekrönt mit feinen Zwiebelchen oder Frühlingszwiebeln und Radi oder Radischen) – welchen wir selbstverständlich selber machen – musste natürlich auch eine gute Brezel her.

Keine TK-Ware, welche kurz aufgebacken wird und nach einer Stunde schon lätschig schmecket – Erklärung lätschig: lummelig, labbrig, zäh, gummiartigen.

Also entweder wieder zur Brezelbar und an der Parkplatzsuche verzweifeln oder schnell nach Neukölln zur Brezel-Company in der Lenaustraße fahren.

Die Brezel-Company ist nicht nur eine Bäckerei sondern auch gleich ein nettes, großes Cafe. Betritt man den Laden, sieht man schon zu gleich, große Schütten voll mit Brezeln (uiiiiiii) für die Cafegäste. Der Bäckertresen bietet neben der Standard-Brezel (0.70€/Stück) auch welche mit Kürbis und weitere Varianten an. Sehr hübsche Brotlaibe verlocken ebenfalls zum Kauf. Dazu gibt es eine nette Auswahl an anderem Gebäck und Kuchen. Sah alles sehr. sehr nett und lecker aus.

Aber nun zum Geschmack – gekauft wurden die Brezeln in der Brezel Company gegen 11:00, verzehrt in geselliger Runde gegen 17:00. Da sie schon ein bisschen an Knusprigkeit eingebüsst hatten, schoben wir sie noch kurz in den Ofen. Geschmacklich waren sie weit über dem Berliner Brezel-Durchschnitt (was allerdings nicht wirklich schwer ist) und schmecken mit dem Obazda wie daheim. Sehr lecker. Natürlich ist jetzt der Vergleich mit der Brezel aus der Brezelbar schwer – da diese ja sofort verzehrt wurde – aber ich kann sie mit gutem süddeutschem Gewissen sehr empfehlen.

Zu finden ist die Brezel Company in der Lenaustraße 10, 12047 Berlin

Foto gibts keine – da waren wir leider alle zu gierig. Auch an den Obazda gibt es leider nur meine sehr seeligen Erinnerungen…

 

Brezelbar Friesenstraße Berlin

ein Süddeutscher – egal ob aus Bayern oder Baden-Würtemberg wächst so zu sagen, nativ mit Brezeln (und natürlich Bier) auf. Ein Grundnahrungsmittel – und leider eines, was in Berlin kaum in akzeptabler Qualität gekauft werden kann.

Eine gute Brezel ist knusprig außen, innen fluffig und hat einen leichten Laugengeschmack. Was man in der Regel bekommt, ist lätschig (für nicht Süddeutsche – labbrig, gummiartig) und hat kaum Geschmack. Selbst an einer Rasttätte bekommt man im Süden bessere Brezeln als hier. Normalerweise packt mich ja dann irgendwann der Ehrgeiz und ich backe so lange, bis ich mein Heimweh nach bestimmten Produkten befriedigen kann, aber ehrlich an das Brezelbacken – besser hantieren mit Natron habe ich mich noch nicht getraut. Bei Seelen (ein Gebäck, welches nur in einem kleinen Landstrich zwischen Bodensee und Ulm gibt) welche auch nicht in wirklich toller Qualität hier zu kaufen gibt, ist es anders. Die backen wir immer auf Vorrat und packen sie in die Tiefkühle. Es gibt nichts oder wenig feineres, als so eine Seele, mit Schwarzwälder Schinken und einem würzigen Käse belegt und im Ofen gebacken..yummy…oder einfach mit Butter, oder mit Schinken..oder einfach nur so….



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Schwäbische Seelen in Berlin

Schwäbische Seelen in Berlin

 

Schwäbische Seele selbergebacken

Schwäbische Seele selbergebacken

Wie auch immer, also gute Brezeln und Berlin passt nicht zusammen – so dachte ich noch bis Samstag früh 10:00.

Am frühen morgen erreichte mich eine SMS meiner lieben Freundin Katia, die gerade aus Sri Lanka wiederkam und Sehensucht nach einer Brezel hatte und daher mit ihrem  Mann in der Brezelbar frühstückten.  Also husch, husch zur Friesenstraße gefahren und eine Butterbrezel bestellt. Um es kurz zu machen – ja so muss eine Brezel schmecken. Aber warum schreibe ich hier und nicht in der Feinschmeckerei darüber? Weil die Brezeln dort nicht nur mit viel Genuss und vielen Frühstücksvariationen vor Ort verspeist werden können, sondern dort auch für zu Hause gekauft werden können. Leider habe ich diese wirklich wunderbare Brezel so schnell verspeist, dass ich nicht mal mehr dazu kam, ein Foto zu machen. Mein Tipp…hin und vor Ort in der Brezelbar verspeisen oder gleich einen kleinen Vorrat kaufen und genießen.

 http://www.brezelbar.de/

 

 

 

 

Kochhaus Bergmannstraße

Bereits seit einiger Zeit hatte ich einen Gutschein vom Kochhaus. Das Kochhaus bezeichnet sich

selber als begehbares Rezeptbuch. Also perfekt für alle geeignet die keine Ahnung haben , was sie kochen sollen oder aber nun, eher nicht kochen können. Tja..äh trifft eher nicht auf uns zu (ich sammle Kochbücher – es sind ca. 300 aus aller Welt – was mich jetzt wohl zu einem kleinen Angeber macht :-)).  Kurze Erklärung noch zum Kochhaus. Im Kochhaus werden die Produkte nach Rezepten arrangiert. Also ich bekomme alles z.B. für einen Panna Cotta, Rezept, genaue Zutatenmengen lt. Rezept und falls erforderlich das passende Töpfchen für die Creme und den begleitenden Wein.

Per se echt smart. So nun, also wir hatten nun einmal diesen Gutschein, der auch noch mit über 80€ recht hoch war und wir wussten nicht so wirklich wie man diese Summe in viele Gerichte umtauschen sollte. Am Ende haben wir uns gesagt, egal, notfalls füllen wir unsere Weinvorräte einfach auf…

Zur Weihnachtszeit / Silvester hatte das Kochhaus dann ein Angebot, welches uns doch sehr angesprochen hat., zumal wir tausend Ideen für den Silvester

-Hauptgang hatten und uns nicht entscheiden konnten. Also ab in’s Kochhaus in die Bergmannstraße in Kreuzberg 61.

Unser Augenmerk fiel auf. – Scarmoza-Kartoffelgratin mit Rinderfilet in Balsamico pochiert mit geschmorten Rotweinzwiebeln. Hört sich sehr lecker an. Preis pro Person 9.80€. Da wir schon ein Topinambursüppchen mit Serrano-Chips, Kohlrabi-Mousse mit Kohlrabi-Carpaccio und Scampis und als Dessert Mangomousse geplant hatten, bliebt es erst einmal bei dem Hauptgang (ihr ahnt schon, es wurde viel Wein gekauft 🙂

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Aber zurück zum Rezept und den Zutaten: Wir haben nur den Käse und das Filet genommen, da wir alles andere nativ zu Hause hatten und haben noch in einen Lachs, Öl, Himbeeressing, Buch über einen Ami der Auszog um ein Koch zu werden und ja in Wein investiert bzw. getauscht.

Das Rezept selber war sehr gut beschrieben – einfach und verständlich. Der Gratin mit Scaramoza (geräucherter Mozzarella) schnell und einfach zubereitet – Ergebnis großartig. Haben wir schon zweimal nachgemacht. Cremig, würzig. TOP (kleine Anmerkung, den Scaramoza haben wir jetzt immer im Kühlschrank – was für ein herrliches Produkt!). Die geschmorten Zwiebeln, lt. Rezept in Streifen geschnitten, karamellisiert in Rotwein eingedampft – uns viel zu sauer. Hier würde ich es bevorzugen halbierte Charlotten zu nehmen. Mag aber auch am Wein gelegen haben. Wobei wir haben einen Montepulciano verwendet, der sehr mild und eher fruchtig als sehr trocken ist.  Das Rinderfilet denkbar einfach – aber genial in der Zubereitung. Balsamico mit Wasser leicht aufkochen lassen und Filetstücke ca. 11 Min. darin (sollte nicht mehr kochen) ziehen also pochieren lassen. Danach salzen und pfeffern. Ergebnis – wunderbar zart. Leider löst das Rezept nicht auf, was ich am Schluss mit dem vielen Sud in dem das Filet pochierte machen soll. Fand ich ein bisschen schade. Ich würde es vielleicht so umbauen, dass ich den Fond in dem das Filet pochiert wurde, stark einreduzieren würde und damit die Zwiebeln kochen würden. Dann zum Schluss, dass Filet in eine superheiße Pfanne werfen und kurz anbraten, um noch ein Röstaroma, welchen Thomas vermisst hat zu erhalten. Fazit – Gratin- Kino, Filet, butterzart und bis auf die Zwiebeln war das Gericht rundum sehr, sehr lecker. Kochkenntnisse definitiv nicht erforderlich. Also perfekt für das erste Date :-).

Am Tage zuvor ließen wir uns noch zu dem Rezept aus dem Kochhaus  Lachsfilet Teriyaky mit gebratenem grünen Spargel inspirieren. Dazu wurde das Lachs kurz in Sojasauce mariniert und war sehr lecker. Lachsfilet, sehr teuer, aber ausgezeichnet. Wie das Rinderfilet beste Qualität.

Gesamt muss ich sagen, ich klaue gerne die Rezepte vom Kochhaus. Sind nicht mainstream, recht gut durchdacht, einfach nachzukochen und ja, köstlich. Wenn ich null Plan habe was ich kochen soll, sehr cool. Wer wenig kochen kann, Top. Einrichtung, Personal, Angebot sehr schön. Mag den Laden – obwohl wir nicht so richtig Zielgruppe sind.

Hier die Berliner Adressen – das Kochhaus gibt es auch in HH oder FFM oder div. anderen Orten

Adressen Berlin:

Kochhaus  

Kreuzberg
Bergmannstraße 94
10961 Berlin – 

Kochhaus Prenzlauer Berg 
Schönhauser Allee 46
10437 Berlin – 

Kochhaus Schöneberg 
Akazienstraße 1
10823 Berlin – 

(Parkplätze zum Wein rausschleppen eher schwierig)

 

Frischedienst Lindenberg Prenzlauer Berg

Neulich nahm uns Tilo vom The Grand Restaurant mit zur Sonntagsverbrobung vom Frischdienst Lindenberg im Prenzlauer Berg. Geladen waren Restaurantsbesitzter und Köche. Abgesehen von einem ausgezeichneten Rose-Champagner wurde wunderbarer Lardo, Duroc Schwein, Mousse au Chocolate, Käse aus der Ukraine und vieles mehr….

Anbei ein paar Bilder….

 

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Fischauswahl beim Frischedienst Lindenberg

Fischauswahl beim Frischedienst Lindenberg

 

Die Semmel oder Schrippe oder wie auch immer

5 Gründe mal wieder am Sonntag zum Bäcker zu gehen

In der letzten Zeit, eingeheizt durch die ganzen Medien, die uns Tag ein und Tag aus über „besser Essen“ aufklären wollen, habe ich mir mal so meine ganz eigenen Gedanken gemacht. Was ist „besser Essen“? Bio, vegetarisch, auf meinem Balkon gezogenes Gemüse, Verzicht auf Fast Food oder TK-Pizza? Ein weites Feld – wo soll ich da anfangen?

Am Samstag wurde mir beim Einkaufen klar, es ist viel banaler. Es geht um die Schrippe, Brötchen, Weckle, Semmel oder wie auch immer eine regionale Bezeichnung lauten mag. Sie ist nun einmal das Produkt, welches den Sonntag zu einem besonderen Tag macht und uns als schneller Snack über den Tag bringt und dem sich kaum einer entziehen kann (na ja, alle außer den armen Gluten-Allergiker).

Großmundig wird uns im Supermarkt, Discounter, Tankstelle versprochen –„ wir backen täglich mehrfach frisch für Sie“. Also das mag ich jetzt mal bezweifeln. Die Schrippen kommen in der Regel aus einer Fabrik in China und landen dann nach einer halbe Weltreise in einem Backautomat. Dort werden die armen Jetlag geplagten Teile uns als „frisch gebacken verkauft“. Sie werden aufgebacken und nicht liebevoll frisch gebacken. Mehr dazu unter: http://www.welt.de/wirtschaft/article108419611/Jeden-Tag-stirbt-in-Deutschland-eine-Baeckerei.html

Nach zwei Stunden im Brotkörbchen kann da nicht mehr von Genuss gesprochen werden. Sie sind nicht mehr knusprig oder rösch und geschmacklich haben sie eh nicht viel zu bieten. Und das in einem Land, welches sich rühmt die besten Bäcker mit der größten Vielfalt an Backwaren in der Welt zu haben. Expats aus der ganzen Welt vermissen unsere Brote & Brötchen und wir verputzen am Frühstückstisch Aufbackware aus China oder Osteuropa? Das ist ein Armutszeugnis

Aber es gibt sie noch. Die kleinen Bäckereien, die nach alten Traditionen wunderbare Brote & Brötchen backen und uns einen großartigen Frühstücksgenuss ermöglichen. Bäckereien wie z.B. Ladewig, Beumer und Lutum oder Bäckerei Mann bieten diese ungetrübte Frühstücksfreude. Bringt man die Brötchen nach Hause, dann duftet es noch nach frischen Backwaren und manche Kindheitserinnerung wird geweckt.

Hier ist noch klar was in die Brötchen kommt. Mehl, Hefe, Salz, Wasser und vielleicht ein bisschen Malz. Das schmeckt man und die Schrippen sind auch nach einer kleinen Pause im Brotkorb noch eine Freude für den Genießer und warten dankbar auf ein bisschen Butter, Honig oder einem feinen Schinken vom Fleischer. Besser geht es nicht…

Noch nicht überzeugt? Hier 5 gute Gründe mal wieder zum Bäcker zu gehen:

  1. Genuss, Liebe und Handwerkskunst, die einen Sonntag perfekt machen und auch noch am nächsten Morgen einen tollen Start in den Tag ermöglichen
  2. Traditionsbetriebe werden nachhaltig unterstützt
  3. Der Fachbetrieb kennt noch seine Zutaten und kann auch bei Allergien beraten
  4. Vielfältige Auswahl und auch mal die Chance was neues auszuprobieren
  5. Der Sonntagfrühklatsch mit den leckeren Geruch nach frischem Brot gibt es nur in der Bäckerei

Lust bekommen?   Hier findet ihr ein paar tolle Bäckereien

http://www.qiez.de/berlin/shopping/essen-trinken-und-genuss/baeckereien/top-10-kiez-baeckereien-in-berlin/2252142

http://www.tip-berlin.de/essen-und-trinken/teil-2-brot-und-gute-backereien-berlin

 

 

Das Ei

also das mit den Eiern ist wie ich finde, eine hochkomplexe Sache. Da gibt es die abgepackten aus dem Supermarkt, handausgewählte, freilaufende, Bio, aus Deutschland, Frankreich…verwirrend. Codes auf den Verpackungen und auf den Eiern sollen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Macht es für mich nicht einfacher – daher überlasse ich das immer Thomas. Der kennt sich aus! Hat sich also mit der Eiercodematerie vertraut gemacht.

Aber hin und wieder werde auch ich vor die Herausforderung gestellt, die richtigen Eier einzukaufen. Aber was sind die richtigen Eier – abgesehen davon, dass sie schmecken sollen?

Letzthin in der Markthalle 9 beim netten Gemüseverkäufer wollte ich mich dem Wagnis stellen. Gleich kam die Rückfrage, Bio oder vom freilaufenden Huhn? Ähm wie jetzt? Legt das freilaufende Huhn nicht automatisch Bioeier?

Ne – ist so nicht. Ein Bioei kann durchaus aus der Stallhaltung kommen und wird gefüttert mit Biozeugs. Das freilaufende Huhn kann zwar fröhlich auf dem Hof oder Feld rumpicken, bekommt aber nicht unbedingt Futter aus Bioanbau oder Produktion. Aber wenn das freilaufende Huhn einen natürlich aufgewachsenen Wurm futtert, ist das auch nicht ein bisschen Bio? Mein Schlussfolgerung wäre, wenn ich also ein Ei vom freilaufendem mit Bio gefüttertem Huhn bekomme und das Ei liebevollst wie bei Michel von Lönneberga in’s Körbchen gelegt wird – dann ist dass das Superei?

Also fragte ich den netten Gemüseverkäufer (der mir so schöne Komplimente über meine biogrünen Augen gemacht hat :-)), welche schmecken den besser? Diese Frage konnte er mir leider nicht beantworten. Also habe ich es einfach am Preis festgemacht und habe gesagt, na dann nehme ich halt die günstigeren.

Aber das Thema lässt mich nicht ganz los. Also wo bekomme ich dieses Superei, welches mir mein Sonntagsfrühstück mit gutem Gewissen und Geschmack versüßen soll?

Habe mal google gestartet und es gibt echt viele Seiten zu dem Thema:

Da wäre die Seite http://www.diebiohennen.de/. Gebe ich meine PLZ ein – leider kein Treffer. Also muss ich CO2 ausstossen, woanders hinfahren um mein Superbioei zu bekommen? Natürlich gibt  es auch noch http://www.deutsche-eier.info. Aber auch hier komme ich nicht so richtig weiter. Gucke ich dann auf

http://www.peta.de/web/bio.1452.html will ich nie wieder ein Ei essen.

Ich überlege ernsthaft, soll ich eine Henne in der Wohnung halten? Die darf dann freilaufen und ich füttere sie mit Biobrötchen und selbstgezüchteten Bioregenwürmer. Sie bekommt dann ein Ökokörbchen in das dann jeden Tag ein Ei und Sonntags sogar zwei gelegt werden können. Wenn mein Huhn – ich werde sie wohl Frida oder Erna nennen- ordentlich legt, dann baue ich natürlich auch noch Biomais auf dem Balkon an und poppel die Kerne aus meinen Sonnenblumen, die ich im Schlafzimmer züchte. Wenn meine Wohnzimmersupereiproduktion dann erfolgreich ist, verkaufe ich die Supereier auf dem Wochenmarkt. Das so ein Ei dann mindest 3€ kostet, sollte ja fair sein. Schließlich muss ich ja dann regelmäßig die Perserteppiche reinigen lassen, oder?

Wer einen gute Tipp hat, wo ich mein Superbio und mit gutem Gewissen Ei bekomme, schreibt es mir. Ansonsten sehe ich mich schon für Frida und Erna einen Motivationsblog schreiben…

 

Bäckerei Ladewig Oppelner Straße 4

immer weider wird über das Sterben der kleinen Bäckereien gesprochen. Überall werden nur noch Teigrohlinge aus der Tschechei oder China gesprochen, welche Mutantengleich auf den Tisch kommen. Die Alternative dazu sind teure Bio-Bäckereien. Daher ist es um so schöner, auch mal über eine Bäckerei zu schreiben, welche sehr gute Backwaren anbietet, die jeden Tag liebevollst gebacken werden.

Ich spreche dabei von der Bäckerei Ladewig in der Oppelner Straße, welche auch gerne morgens von der Polizei oder BSR besucht wird. Auch wird man den ein oder anderen Kreuzberger Gastronomen am Sonntagmorgen antreffen, der für seine Frühstücksgäste leckere Brötchen holt.

Die Bäckerei Ladewig befindet sich unweit der U-Bahn Station Schlesisches Tor und ist außerhalb vom Kietz vermutlich eher wg. seinen XXL Pfannkuchen bekannt.

Wir kennen die kleine Bäckerei bereits seit vielen Jahren. Sei es auf dem Weg zur Arbeit noch schnell leckere belegte Brötchen zu erwerben oder aber einfach um gutes Brot zu kaufen.

Die Schrippen bei der Bäckerei Ladewig sehen nicht konform geformt aus, sondern sind etwas größer, unförmiger und schön knusprig. Mein Highlight ist jeweils das Vollkornbrot. Für ca. 2,20-2,50 bekommt man ein hervorragendes Mehrkornbrot, welches sättigt und auch noch nach ein paar Tagen frisch schmeckt.

Ebenfalls gibt es eine gute Auswahl an Kuchen, belegte Brötchen, weitere Kleingebäck. Meine Empfehlung – einfach mal ausprobieren. Die Bäckerei Ladewig bäckt schon seit über 40 Jahren wirklich gute Produkte und schont auch noch den Geldbeutel.