meine Begeisterung für Wochenmärkte habe ich ja bereits das ein oder x-te Mal zum Ausdruck gebracht. Also war es mal wieder Zeit einen – und noch uns unbekannten – Wochenmarkt zu besuchen. Unser Wahl fiel auf den Wochenmarkt am Südstern der immer Samstags stattfindet.
Nachdem wir endlich einen Parkplatz hatten (ja ich weiß, die U-Bahn Stadtion ist direkt vor der Tür) fiel uns als erstes auf – hier geht es weniger um den klassischen, frischen Wochenendeinkauf, als vielmehr um Käffchen trinken, Burger essen oder den Kindern das Laufen beizubringen. Gut man muss dazusagen, es hat schon immer dazugehört, nach dem Markt was zu essen oder zu trinken. Aber ich denke dann eher an ne Currywurst, ein Fischbrötchen oder eine Waffel (und ein Bierchen). Weniger an Latte Macchiato oder koreanischer Schnickschnack (auch wenn lecker). Aber so ist jetzt halt der Trend. Es gibt mehr „Fressstände“ als Marktstände, bei denen ich mit meinem guten Bio / Regional / CO2 freien, ökologisch korrektem Gewissen nach hundsteures Gemüse oder Brot kaufen kann.
Ist auf diesem Markt (zumindest so gefühlt) so. Es gibt einen Wildkräuterstand, Bäcker (unser kleines Brot hat 4,50 gekostet !!), den üblichen Stand mit den französischen Salamis (wie fast auf jedem Markt und Markthalle gesichtet), Gemüse, die Fleischerei Kluge aus Neukölln, einen französischen Käsestand und u.a. ein Stand der Ayurveda-Produkte (Öle und so anbietet). Ganz süß fand ich den Lavendelmann, er kleine Lavendelsträßchen und andere Lavendelerzeugnisse anbietet. Natürlich gibt es noch mehr..aber diese Stände blieben mir in Erinnerung.
Also der Markt ist wirklich ganz nett, aber preislich schon sehr gehoben. Also nichts für Otto-Normalverbraucher, der so ein bisschen was frisches für das Wochenende einkaufen möchte. Für 3 Paar Wiener Würstchen zahlten wir knapp 8€. Ordentlich! (die gab’s zu Linsen mit Spätzle dazu und haben aus diesem klassischen, leckeren „Arme Leute Essen“ regelrecht was luxeriöses gemacht.
Versteht mich nicht falsch, aber ein Wochenmarkt ist für mich eine Art Grundbedürfnis und nicht ein !sehen und gesehen werden“ (wobei das sicherlich in der Zeit vor Facebook und Twitter so war). Ein Wochenmarkt ist auch nicht der Platz wo ich mit meinem Fahrrad durchradeln muss oder meine Kinder die ersten Schritte üben dürfen. Für mich ist ein Markt ein Markt. Ich will Lebensmittel einkaufen, die ich zu Hause dann zubereiten kann. Ich will meine Nase in duftende Blümchen stecken und nicht von einem Patchouli-Geruch meine Sinne verwirren lassen. Ich will mit den Marktleuten ein bisschen plauschen und nicht von kleinen Erwachsenen in Laufrädern überfahren werden. SO!
Was bin ich aber heute auch ein Meckermaul. Also nochmals – der Markt ist hübsch, nett aber befriedigt was die Anbieter betrifft, nicht meine Grundbedürfnisse. Aber ja, so ist Markt halt heute. Was denke ich da gerne an den Viktualienmarkt, Wochenmarkt in Jever oder den Samstagsmarkt in Ravensburg zurück. Habe ich den Wochenmarkt in Bremen erwähnt?Seufz……..
Mehr zum Wochenmarkt am Südstern findet ihr hier